Heute findet im Rahmen der XInnovations 2009 der Corporate Semantic Web Workshop an der HU Berlin statt, der heute abend im 3. Semantic Web Meetup seinen Abschluss finden wird.
9 Uhr morgens, noch ist alles ruhig. Kaffee allerdings scheint am morgen ein Fremdwort zu sein. Zumindest reicht es 30 Minuten vor Beginn der Veranstaltung lediglich für ein anscheinend vom Vorabend "geplündertes" Buffet mit zwei leeren Thermoskannen und ein Paar verlorener und zum Teil gebrauchter Kaffeetassen. Da lob ich mir doch Graz und die I-Semantics, bei der wir vor gut einer Woche rund um die Uhr mit leckerem illy-Kaffee (Ja! ich würde mich über eine Product-Placement-Vergütung sehr freuen...:) und Espresso versorgt wurden....
Prof. Adrian Paschke von der FU Berlin eröffnet den Corporate Semantic Web Workshop mit einer kurzen vorstellung der 'Vision' des Corporate Semantic Web Projekts, das vom BMBF seit 2008 gefördert wird. Für mich natürlich interessant der Unterpunkt und Forschungsbereich 'Corporate Semantic Search', also bin ich auf den später geplanten Vortrag zum Thema gespannt.
Gökhan Coskun aus Adrian Paschkes Forschungsgruppe schließt an mit einem Vortrag über 'Effiziente Verwaltung von Unternehmenswissen - Corporate Ontology Management'. Wozu braucht man Ontologien in einem Unternehmen? Ganz einfach, zur Steigerung der Produktivität und der Effizienz der Informationsverarbeitung (typische Wirtschaftsinformatikerantwort...). Als Hinderungsgrund für den Einsatz im Unternehmen identifiziert Coskun die 'Akademische Orientierung' vorhandener Werkzeuge. Er sieht Ontologien als normativ und allgemeingültig, was einen weiteren Hinderungsgrund bzgl. deren Einführung im Unternehmen darstelle. Dem möchte ich widersprechen, da Ontologien stets auf einer 'gemeinschaftlichen Vereinbarung' beruhen (explicit, formal specification of a shared conceptualization), die den jeweiligen Blickwinkel der Beteiligten abbildet. Allgemeingültigkeit wäre eine Eigenschaft, die gar nicht erreicht werden soll. Wir betreiben ja schließlich Informatik und nicht Metaphysik, d.h. unser Ziel ist nicht die normative und allgemeingültige Beschreibung der gesamten Welt, da eine Ontologie stets der Interpretation des Benutzers, seinem Kontext und seiner Pragmatik unterliegt.
Gökhan Coskun aus Adrian Paschkes Forschungsgruppe schließt an mit einem Vortrag über 'Effiziente Verwaltung von Unternehmenswissen - Corporate Ontology Management'. Wozu braucht man Ontologien in einem Unternehmen? Ganz einfach, zur Steigerung der Produktivität und der Effizienz der Informationsverarbeitung (typische Wirtschaftsinformatikerantwort...). Als Hinderungsgrund für den Einsatz im Unternehmen identifiziert Coskun die 'Akademische Orientierung' vorhandener Werkzeuge. Er sieht Ontologien als normativ und allgemeingültig, was einen weiteren Hinderungsgrund bzgl. deren Einführung im Unternehmen darstelle. Dem möchte ich widersprechen, da Ontologien stets auf einer 'gemeinschaftlichen Vereinbarung' beruhen (explicit, formal specification of a shared conceptualization), die den jeweiligen Blickwinkel der Beteiligten abbildet. Allgemeingültigkeit wäre eine Eigenschaft, die gar nicht erreicht werden soll. Wir betreiben ja schließlich Informatik und nicht Metaphysik, d.h. unser Ziel ist nicht die normative und allgemeingültige Beschreibung der gesamten Welt, da eine Ontologie stets der Interpretation des Benutzers, seinem Kontext und seiner Pragmatik unterliegt.
Nach der viel zu kurz geratenen Kaffeepause geht es weiter mit Olga Streibel von der FU Berlin und dem Thema 'Semantische Suche: Tagging und Wissensgewinnung'. Als 'Extreme Tagging' werden jetzt Tags eingeführt, die selbst als Objekte für das Tagging hergenommen werden können, d.h. die eigentliche Tag-Relation lässt sich taggen. Was gewinnt man dadurch? Streibels Erklärung, dass man 'durch Tags Assoziationen bildet, mit denen man Ontologien erzeugt', hilft mir hier nicht besonders weiter. Leider wurde meine diesbezügliche Frage am Ende mit der Bemerkung, dass wir das offline diskutieren sollten, etwas unschön abgebügelt. Dabei wäre es meines Erachtens für den Vortrag von zentraler Bedeutung, eben diesen Vorteil des Ansatzes herauszustellen und gegenüber einem einfachem (individuellem) Konzept-Mapping abzugrenzen.
Ralf Heese von der FU Berlin referiert als nächstes über 'Einfach Verlinken in Wikis / Experten mittels Wikis finden'. Es geht beim ersten Thema dabei darum, den Benutzer mit Hilfe von Hintergrundwissen beim Setzen von Links durch entsprechende Vorschläge zu unterstützen. Das zweite Thema widmet sich der Frage, wie sich aus den History-Logdaten eines Wikis Experten zu bestimmten Themen bestimmen lassen.
Gleich Mittagspause....! Leider nur mit Gulaschsuppe/Möhrensuppe und Rundgang über den 'Büchermarkt' im Hof vor dem HU-Hauptgebäude.
Wieder einmal ein paar Minuten zu spät bei Richard Hubers (FIZ Chemie GmbH) Kurzvortrag über 'ChemgaPedia - virtuelle Forschungsumgebung'. Und schon wieder eine Wortneuhülse: 'Wissenscloud' - ohne sich darüber im Klaren zu sein, was exakt damit gemeint ist.
Änderung im Programm, 'Semantic Profiles in Universal Plug and Play AV', Vortrag eines Diplomanden zur semantischen Anreicherungen von UPnP AV Daten.
Weiter geht es mit Johannes Krug von x:hibit, der das Berliner Museumsportal (finanziert durch entsprechende E-Commerce Anteile, z.B. E-Ticketing, u.a.) vorstellt, gefolgt von Radoslav Oldakowski von der FU Berlin mit dem Thema 'Semantische Datenintegration und Suche im Museumsportal Berlin'. Semantisch unterstützte Suche, die Suchbegriffe um verwandte Begriffe ergänzt...mal sehen, ob sie dies auch (1) intelligent und (2) visuell ansprechend tut.
Sebastian Hellmann gibt mit 'DBPedia Live Extraction' als erstes eine kurze Einführung in das zentrale Hub der Linked Open Data Cloud, der DBPedia, gefolgt von diversen Anwendungen rund um die DBPedia. Übrigens nutzt yovisto.com (including semantic features) ebenfalls DBPedia-Daten zur Implementierung einer echten explorativen (semantischen) Suche.
[...to be continued @ Semantic Web Meetup ]