Saturday, January 27, 2007

Stendhal - Rouge et Noir


It seems to be the time to write about the first big novel I have read this year...although I'm already 2 books ahead and otherwise I will loose track completely. As usual - and as I have read the book in German translation - I will write a short comprehension in english, but will discuss everything in German.
Stendhal a.k.a. Henri Beyle put the scenery of "Rouge et Noir" in the time of about 1830, the Bourbone restauration in France, and subtitled it as a chronicle of the 19th century - which was still young at his time. But, it was supposed to be a novel taking place right now...and not in the past. Julien Sorell, the unusual intelligent son of a simple wood cutter - at least as being a designated priest he could speak Latin and had an enormous memory that he showed when citing entire parts of the bible by heart (and in Latin) - got the job of a house teacher in the family of the local Mayor M. de Renal. He seduces Mdme. Renal - not really out of love, but more because of his ego - and to avoid a scandal he is forced to leave. He joins the priest seminar - which by the way is one of the most impressive written parts of the book - and finally succeeds in becoming the private secretary of Marquis de la Mole. The Marquis' daugther soon got an eye on Julien and finally - this really takes Julien some time and and also sophisticated strategies - they plan to marry because she became pregnat (by him...). Of course the Marquis is rather dissappointed about this misalliance. Then, he receives a letter written by Mdme. de Renal in which she warnes the Marquis de la Mole about Julien being an imposter, whose only goal is to make carreer out of seducing women in the families where he is put in. Julien also reads the letter and for revenge shoots Mdme. de Renal while she is attending at church. Although she recovers, Julien gets voluntarily adjudged and executed......

Die vorliegende neue deutsche Übersetzung von Stendhals Klassiker ""Rot und Schwarz" kann ich allen - egal ob Fan von französoscher Literatur des 19. Jahrhunderts oder nicht - nur wärmstens ans Herz legen. Das Buch ist überaus spannend und unterhaltsam geschrieben. Stendhals mitunter kurze und prägnante Art verzichtet auf ausschweifende Schilderungen der Schauplätze ohne jedoch das jeweils für diese typische außer Acht zu lassen. Üppig, intensiv und wohlüberlegt ausgefallen sind alle Dialoge. Man durchlebt die Höhen und Tiefen von Julien Sorells Dasein - auch wenn man seine Gefühle, seinen Antrieb heute nicht immer recht verstehen kann. Die französische Revolution, Napoleons Kaiserreich und die anschließende Restauration - auf die eine weitere Revolution folgen sollte - prägen das gesellschaftliche Bild, das Stendhal zeichnet. Der Karrierist und bürgerliche Emporkömmling wird ebenso scharf charakterisiert wie der alteingesessene Adel, der ewige Streit zwischen Jesuiten und Jansenisten verfolgt die Handlung wie das gerade im Entstehen begriffene Genre des Stutzers und modebewußten Dandytums. Und natürlich die Frauen...alle scheinen sie in Julien verliebt. Angefangen von der unscheinbaren Kammerzofe, über Mdme. de Renal, einer Kaffeehausangestellten, einer verwittweten Generalin, bis hin zur Marquise de la Mode...alle weiß Julien von sich einzunehmen...und zu enttäuschen.
Das Ende jedoch - laut Stendhal Bestandteil der dem Buch zugrundeliegenden wahren Begebenheit - bleibt mir rätselhaft. Wie bereits geschildert versucht Julien Mdme. de Renal in der Kirche zu ermorden und sieht danach, obwohl diese sich von ihren Verletzungen erholt und ihm vergibt, keinen anderen Ausweg, als sich dem Gericht zu überantworten und selbst auf seine Verurteilung zum Tode zu bestehen. Natürlich...nicht gerade ein 'Hollywood'-gerechtes Ende. Aber eindringlich und wirklich kurzweilig erzählt. Besonders hervorzuheben sind in dieser Ausgabe die vielen Zugaben. Neben einem ausführlichen Anhang mit Erklärungen und Anmerkungen Stendhals (die man im laufenden Text jeweils nachschlagen kann..) bietet die Ausgabe noch Entstehungs- und Wirkungsgeschichte, sowie Stendhals eigene Rezension des Werkes. Also: Lesebefehl!