Tuesday, September 25, 2007

XML-Tage 2007 in Berlin - Tag 2 und Resumé

Dienstag, der Sommer scheint endgültig vorbei. Nach einem letzten Aufbäumen in den vergangenen Tagen -- gestern hatte man in Berlin noch einmal den Eindruck, als wäre es gerade Hochsommer. Jede Grünfläche, jede freie Bank in der Sonne und am Wasser wurde 'besetzt', überall saßen die Menschen noch bis spät in den Abend bei lauen Temperaturen. Und heute morgen....alles grau in grau, es wird nicht richtig hell und es nieselregnet so vor sich hin...
(Bild: Apotheose des Antonius...aus einem Treppenaufgang im Seitenflügel der HU Berlin...ich liebe diese klassizistischen Universitäts-'Tempel')

Aber...perfektes Wetter, um den ganzen Tag in mehr oder minder interessanten Vorträgen zu verbringen ohne den permanenten Drang, das ach so perfekte Wetter zu nutzen. Allerdings waren die im Rahmen des wissenschaftlichen Programms angekündigkten Vorträge heute nur von sehr geringem Interesse. Ich werde sie hier zwar nennen, aber nicht näher darauf eingehen:
  • Semantic Registries - Cataloguing eGovernment Resources, M. W. Küster (FH Worms)

  • Applying GRIPP to XML Documents containing XInclude, S. Trißl, F. Zipser, U. Leser

  • Applying the Operational Hierarchy Concept to XSLT, D. Foetsch, E. Pulvermüller

  • Analysis on Inference Mechanisms for Schema-Driven Forms Generation, J. Spillner, A. Schill

  • XML-Strukturen für Worterklärung von Verben, G. Büchel

Statt an den wissenschaftlichen Vorträgen weiter teilzunehmen, habe ich mich in eines der parallel stattfindenden Wirtschaftsforen mit hinein gesetzt und habe mir einen Vortrag von W. Bernhardt vom Bundesministerium der Justiz zum Thema 'Arbeiten mit strukturierten Daten im grenzüberschreitenden Rechtsverkehr' angehört. Der Zweck ist klar: Die Schaffung der Möglichkeit einer grenzüberschreitende (juristischen) Recherche. Dazu wäre es natürlich wünschenswert, wenn sich entsprechende Daten entweder (regelbasiert) ineinander automatisch übersetzen lassen bzw. wenn (zumindest etwa europaweit) standardisierte Daten und Datenformate genutzt werden könnten. Probleme, die dabei auftreten wären Inkonsistenzen, mit denen gerechnet werden muss, wenn Daten redundant (doppelt) gehalten werden und die nur schwierig zu realisierende permanente Aktualisierung dieser Daten. Das Ganze wurde mit Beispielen aus dem Bereich Strafrecht, Wirtschaft und Bankenwesen verdeutlicht. Zusätzlich erschweren auch noch unterschiedliche nationale rechtliche Einschränkungen die grenzüberschreitende Nutzung dieser Daten. Erfrischend, einmal einen solchen Vortrag aus direkter 'Anwender'-Sicht zu hören.

Leider kann ich morgen nicht mehr an den angekündigten Foren zum Thema 'E-Health' und 'E-Government' teilnehmen (Immerhin habe ich Matthias und Justus Bescheid gegeben, dass die Teilnahme an den Wirtschaftsforen kostenlos ist...).

Tja....zusammenfassend, wie soll ich diese Konferenz (nach der Enttäuschung mit der DeLFI 2007 in der vergangenen Woche) werten? Gestern gab es immerhin zwei Vorträge, die ich 'hinreichend' interessant fand. Neues bzw. neue Anregungen hat mir das Ganze leider wieder nicht gebracht. Dazu schien das wissenschaftliche Programm mit gerade einmal 10(+2) Vorträgen (!), die sich über das gesamte Themenspektrum 'XML' bewegten, leider ziemlich 'dünn' geraten. Vom rein wissenschaftlichen Standpunkt aus, rentiert sich eine Teilnahme (zumindest für uns) nicht. Die Wirtschaftsforen dagegen bringen schon etwas interessantere Themen (zudem ist die Teilnahme kostenlos). Zu den Wirtschaftsforen zählen auch die im Foyer der HU Berlin postierten Aussteller- und Informationsstände. Dort habe ich gestern auch Kollegen von Hylos getroffen, die mit einem eigenen Stand präsent waren. Bei einer kurzen Unterhaltung ergab sich allerdings, dass gerade einmal 2 (in Worten 'zwei') interessierte Konferenzteilnehmer an den Stand kamen (so dass sich die Präsenz dort nicht wirklich rentierte...).

Fazit: Sollte ich im kommenden Jahr wieder Zeit haben, um hier vorbeizuschauen, werde ich mich wahrscheinlich lediglich zu den Wirtschaftsforen anmelden und nicht am wissenschaftlichen Programm teilnehmen.
Morgen geht es weiter in Leipzig mit der Conference on Social Semantic Web über die hier natürlich wieder berichtet werden wird...