Daher habe ich den ZEIT-Artikel mit großem Vergnügen gelesen, insbesondere da als Aufhänger der Geschichte sogenannte Quipus auftauchen, präkolumbianische Knotenschnüre, also weniger ein echtes Schriftsystem als vielmehr eine Art komplexer Merkzettel oder - um mit heutigen Hilfsmitteln zu sprechen - eine Art frühzeitliche Excell-Tabelle.
Interessante Bemerkung am Rande: Quipus sind auch eines der wenigen Schriftsysteme, die nicht Einzug in den universellen Unicode-Standard genommen haben - was wohl auch an der schwierigen Darstellungsform inkl. Farbe und Dreidimensionalität liegt (zumindest wurde mir dies in einem lange schon zurückliegenden Vortrag eines Vertreters des Unicode-Konsortiums so erläutert...).
Links:
- Christian Schmidt-Häuer: Das magische Medium, Die ZEIT, Nr. 26, 19.06. 2008
- Ch. Meinel, H. Sack: WWW - Kommunikation, Internetworking, Web-Technologien, Kap. 2: Kommunikationsmedien im Wandel -- von der Hölenmalerei zum WWW, pp. 55-90., Springer, 2004.
- Video: Die Entwicklung der Schrift, aus der Vorlesung "Informatik der digitalen Medien, WS 2005/06, Dr. Harald Sack, Friedrich-Schiller-Universität Jena