Friday, June 15, 2007

2. tele-TASK Symposium - "Vom e-Learning in der Schule bis zur Web-Uni", 14./15. Juni 2007, Potsdam


I'm spending two days again in Potsdam at HPI (Hasso-Plattner-Institute) for a symposium on e-learning. The symposium is subtitled with 'from e-learning in school to the web university' with presentations ranging from semantic technology in e-learning research to experiences and studies of e-learning deployment in school and university. The oficial language of the symposium is German, so please forgive me for switching to German for my comments on the presentations and the symposium in general.....

Potsdam...endlich mal wieder bin ich hier am HPI. Mein letzter Arbeitstag hier liegt jetzt schon fast zwei Monate zurück, aber als ich 'mein' altes Büro betrat, hatte ich da Gefühl, als wäre ich überhaupt nicht fort gewesen. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich aus Jena jetzt ganz schön verwöhnt bin, was die (am HPI nicht vorhandene) Klimatisierung betrifft :)
Aber kommen wir zum eigentlichen Anlass meines Besuchs: Das 2. tele-TASK Symposium mit dem Thema "Vom E-Learning in der Schule zur Web-Uni". Das Publikum besteht wohl hauptsächlich aus Anwendern, d.h. Lehrern und Didaktikern und weniger aus Forschern und Entwicklern, aber nichts desto trotz verspricht das Programm interessant zu werden.

Der erste Tag begann mit einer kurzen Begrüßung des Instiutsleiters Prof. Christoph Meinel und der Vorstellung des Konzepts (und Forschungsschwerpunkts) der WebUniversity. Im Rahmen dieses Forschungsschwerpunktes wurden im Anschluss einzelne Projektschwerpunkte vorgestellt, darunter 'tele-TASK goes mobile" mit der Möglichkeit, Vorlesungsaufzeichnungen im podcast-Verfahren für den iPod bereitzustellen, "MaTes" - eine Art personalisierter e-Learning Schnittstelle für Schüler (siehe auch hier), eingesetzt im Mathematikuntericht (hier speziell zum Erlernen des Bruchrechnens) in der vierten Klasse. Im Rahmen dieses Projekts produzierten die Schüler selbst eigene kurze Lerneinheiten - aufgezeichnet auf Video - in denen sie ihren Klassenkameraden einzelne Aspekte des Bruchrechnens erklären und in eigener Regie beibringen sollten. Im Anschluss an die Produktion der einzelnen Lerneinheiten wurden diese im Schulunterricht eingesetzt, wobei der Lehrer lediglich als Moderator/Coach/Systemadministrator in das Geschehen eingriff. Interessantes Ergebnis dabei war eine (zwar schwache, aber dennoch) qualitative Verbesserung der von den Schülern erreichten Noten. Ob diese Verbesserung nun speziell auf das eingesetzte e-Learning oder aber lediglich auf die generelle Veränderung der Lernsituation (Stichwort: "wenn der Lehrer in der Badehose zum Unterricht erscheint, steigt die Aufmerksamkeit der Schüler...") blieb kontrovers diskutiert.

Das nächste vorgestellte Projekt 'tele-LAB' behandelt eine Laborumgebung (siehe auch hier, die ein praktisches Training zum Thema Internet-Security gestattet. Dem Lernenden wird dabei eine virtueller Rechnerumgebung zur Verfügung gestellt, auf der Aspekte der Internet-Security (vom Scannen der Schwachstellen eines Hosts bis hin zu aktiven Angriffen und deren Abwehrmöglichkeiten) praktisch und ohne Gefahr (...für alle Beteiligten) getestet werden können.

Nach einer Demo-Session, in dem im Foyer die einzelnen Projekte auf Herz und Nieren geprüft und hinterfragt werden konnten, folgte eine Session zum Thema 'Semantic Web - Erschließung von multimedialen Inhalten', beginnend mit meinem Vortrag zur unserer Videosuchmaschine OSOTIS und der in diesem Zusammenhang eingesetzten Technologie (hier gibt es die Handouts zur Präsentation). Unsere Videosuchmaschine wächst und "gedeiht", d.h. wir werden in den nächsten Tagen das 2000. Video einstellen, es haben sich annähernd 500 Nutzer angemeldet und die Verfahren zur automatischen synchronen Annotation werden fortlaufend verbessert. Die Besonderheit von OSOTIS besteht darin, nicht nur NACH Videoauzeichnungen suchen zu können, sondern IN Videoaufzeichnungen zu suchen. Bei Eingabe eines Suchwortes wird der Nutzer direkt an die betreffende Stelle in einer resultierenden Videoaufzeichnung geführt und kann diese nutzen, ohne diese selbst erst innerhalb einer Videoaufzeichnung suchen zu müssen.

Im Anschluss daran, präsentierte Siegfried Handschuh vom DERI Galway das Projekt 'Semantic Desktop', das sich zum Ziel gesetzt hat, das Semantic Web auf den eigenen Desktop bringen, d.h. die Daten der unterschiedlichsten Desktopanwendungen (von der E-Mail, über den Notizblock, den Kalender, das Filesystem, usw.) alle gemeinsam zu integrieren und nutzbar zu machen. Besonders interessant dabei ist die Tatsache, dass einer der beteiligten Projektpartner ein Linux-Distributor ist. Daher können die erzielten Ergebnisse sofort im Rahmen einer neuen Linux-Distribution eingesetzt
werden und gelangen direkt (und auf schnellstem Wege) zum Endanwender.

Der letzte Vortrag des Tages von Andreas Rasche (HPI-Potsdam) behandelte die virtuelle Experiment- und Testumgebung 'Distributed Control Lab'. Eingebettet in ein 'transnationales' europäisches Netzwerk erlaubt die virtuelle Experimentierumgebung das Durchführen von entfernten und verteilten Experimenten (die in der realen Welt stattfinden und über die virtuelle Experimentierumgebung gesteuert und überwacht werden können).

Der Tag endete mit einem Conference Dinner im Hotel Griebnitzsee, gleich neben dem HPI. Der Wein war exzellent (2006er Trierer Hohe Domkirche, Riesling Spätlese Trocken...würzig, wenig frucht und säure, aber rund und sehr lecker!! ), ebenso wie das mehrgängige Menu. Einziger Wermutstropfen waren die 'versalzenen' Erdbeeren. Die Küche hatte doch glatt den Zucker- mit dem Salztiegel verwechselt - und so war das Erdbeerparfait leider, leider versalzen (...da half auch nicht die Beteuerung des Kellners, dass es sich bei den 'gewürzten' Erdbeeren um einen 'neuen Trend' in der Küche handeln würde...).